FERSENSPORN: THERAPIE, BEHANDLUNG UND PRÄVENTION

 

Fersensporn – auch Hackensporn oder medizinisch Kalkaneussporn – ist eine verschleißbedingte Erkrankung, die mit dem Alter zunimmt. Der dornförmige Auswuchs am Fersenknochen findet sich bei etwa zehn bis zwanzig Prozent der Erwachsenen, dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Bei rund 90 Prozent der Patienten mit Fersensporn-Beschwerden kann eine operative Behandlung vermieden werden. Erst wenn alle »sanften« Methoden erfolglos waren, sollte man eine Fersensporn-Operation in Erwägung ziehen. In sehr vielen Fällen kann sogar der Patient selbst, durch geeignete Maßnahmen, die Beschwerden teilweise oder sogar bis zur völligen Beschwerdefreiheit lindern bzw. präventiv der Entstehung eines Fersensporn entgegen wirken.

Entstehung und Ursache

Der Kalkaneussporn entsteht durch eine Überbelastung des Fußes. Diese führt zu kleinen Verletzungen und Rissen an der Stelle, wo die Fußplattensehne (med. Plantaraponeurose) oder die Achillessehne (med. Tendo calcanei) mit dem Fersenknochen (med. Calcaneus) verwachsen ist. Diese Mikroverletzungen können eine Entzündung hervorrufen, die Entzündungszellen anlockt. Sie reparieren das Gewebe, indem sie es umbauen. Dabei entstehen kleine Verkalkungen und schließlich ein Fersensporn. Sofern bereits ein Fersensporn vorliegt, wird er durch jede weitere Belastung verstärkt. Halten die Beschwerden also länger an, sollte man ihn auf jeden Fall behandeln.

Neben der persönlichen Veranlagung wird die Entstehung des Fersensporns durch folgende Faktoren gefördert
  • Übergewicht: Hier wird die Ferse bei jedem Schritt stärker belastet.
  • Berufe, bei denen man viel gehen oder stehen muss
  • Fußfehlstellungen wie Knick-Senk-Fuß oder Plattfuß
  • ungenügende Aufwärmübungen vor dem Sport: Wadenmuskeln, Sehnen und Bänder sind dann stärker gespannt und üben eine größere Kraft auf den Sehnenansatz an der Ferse aus.
  • Alter: Mit zunehmendem Alter schrumpft das Fettkissen unter der Ferse. Die Sehnen und Knochen sind dann weniger gepolstert und werden dadurch stärker beansprucht.

Strahlentherapie bei Fersensporn

Eine strahlentherapeutische Behandlung ist in den meisten Fällen bei vielen chronisch-entzündlichen, degenerativen Erkrankungen – wie auch der Fersensporn – sehr effizient. Diese hochpräzise High-Tech-Methode ist bei der sogenannten Reizbestrahlung nur sehr niedrig dosiert und daher praktisch ohne Nebenwirkungen. Die erste Stufe der Fersensporn-Behandlung besteht darin, den Schmerz zu lindern. 

In wissenschaftlichen Studien liegen die Ansprechraten bei bis zu über 70%. Die Therapie ist schmerzfrei und umfasst 6 Einzeltermine über einen Zeitraum von zwei Wochen.

Die nachfolgenden Behandlungsmöglichkeiten sind dabei hilfreich für den Heilungserfolg.

Physiotherapie

Viele physiotherapeutische Übungen können Sie auch einfach zu Hause durchführen. Zusätzlich zu den Dehnungsübungen wirkt eine lokale Kälteanwendung schmerzlindernd, entzündungshemmend und abschwellend.

Orthopädische Maßnahmen

Schuheinlagen müssen vom Orthopädieschuhmacher individuell für Sie angepasst sein, damit diese eine deutliche Entlastung und Unterstützung des Fußes bewirken. In Ruhephasen sorgt zudem eine sogenannte Dorsale Nachtschiene für die Dehnung der schmerzhaften Faszie und wirkt einer Fehlstellung des Fußes entgegen.

Medikamentöse Therapie

Einen wichtigen Stellenwert in der Behandlung des Fersensporns haben Schmerzmedikamente, die zusätzlich gegen die Entzündung wirksam sind. Diese sogenannten Antiphlogistika werden auch begleitend zu anderen Therapien eingesetzt. Sollten diese Medikamente nicht helfen, kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin gezielt Kortison-Injektionen oder Lokalanästhetika verabreichen.

Stoßwellentherapie

Mit dieser Ultraschallbehandlung wird versucht, die Entzündung durch sogenannte Einsprossung von Blutgefäßen zu hemmen.

Operation

Meist lässt sich eine Operation durch die zuvor genannten Maßnahmen vermeiden. Nach der OP und einer Liegezeit von ca. 2-4 Tagen bedarf es einer orthopädischen Einlagenversorgung um den weiteren Heilungsprozess wirksam zu unterstützen.

Übungen bei Fersensporn zur UNTERSTÜTZUNG UND VORBEUGUNG

Schnell Schmerzfrei? Ganz so einfach ist es leider nicht. Jedoch gibt es gezielte Übungen, mit denen man Schmerzen vorbeugen kann. Ziel dieser Übungen ist es, die Wadenmuskulatur zu dehnen und durch spezielles Training den Fuß auf Beanspruchung vorzubereiten. Wer 3 bis 6 Mal am Tag trainiert und diszipliniert am Ball bleibt, macht seine Fersen stark für einen schmerzfreien Auftritt.

Hinweis: Bitte besprechen Sie wegen der richtigen Körperhaltung die Übungen vorher mit Ihrem Arzt oder Therapeuten.

Dehnübung
  • Hände an Stuhllehne oder Tischkante abstützen
  • Fuß mit schmerzender Ferse leicht versetzt hinter den Anderen stellen und ganz langsam in die Hocke gehen
  • Fersen dabei so lange es geht auf dem Boden halten
  • Sobald die Ferse abzuheben droht und die Dehnung in Wade und Fußsohle spürbar ist, Position 10 Sekunden halten
  • Diese Übung 20 Mal wiederholen