Strahlenbehandlung bei schmerzhaftem Schultersyndrom

Im wesentlichen versteht man unter einem schmerzhaften Schultersyndrom (auch Schul­ter-Arm- oder Impingement-Syndrom genannt) degenerative bzw. entzündliche Verände­rungen in der Schulter. Dies kann zu starken Schmerzen und einer deutlichen Bewegungsein­schränkung des mitbetroffenen Arms führen. Diese Veränderungen resultieren wiederum aus einer Einengung des Raumes zwischen Schulterdach und Oberarmkopf, bei welcher die in diesem Raum verlaufenden Weichteile wie Sehnen und Muskeln, die Rotatorenmanschette und die Schleimbeutel des Schultergelenks, ein- oder abge­klemmt werden.

Entstehung und Ursache

Das Schulter-Syndrom ist die wohl häufigste Ursache von Schulterschmerzen: Etwa 10% der Bevölkerung leiden irgendwann in ihrem Leben einmal an einem Impinge­ment-Syndrom der Schulter.

Die Ursachen dafür sind äußerst vielseitig:

  • bei Sportarten mit Überkopfbewegungen oder Berufen mit häufiger Überkopfarbeit
  • Verschleißerscheinungen (z.B. Arthrose im Schultereckgelenk) zwischen Schlüssel­ bein und Schulterdach
  • Entzündung der Rotatorenmanschette bzw. der Schleimbeutel
  • Knochensporn im Subakromialraum, Kalkeinlagerungen in Sehnen und Muskeln
  • ungünstig geformtes Schulterdach, Fehlstellungen des Schulterblattes oder der Wirbelsäule

Warum wird bestrahlt?

Gerade bei der Behandlung des schmerzhaften Schultersyndroms hat sich die Strahlentherapie als sehr hilfreich er­wiesen. Nacht-, Dauer, sowie Ruhe- und Anlaufschmer­zen am Morgen können durch die Strahlentherapie selbst nach erfolgloser Vorbehand­lung positiv beeinflußt werden. Viele der Patienten berichten nach der Bestrahlungsserie über eine deutliche, wenn auch manchmal verzögert einsetzende Schmerzlinderung – wobei Rückfälle sehr selten sind (5%). Selbst nach einer wenig erfolgreichen Vorbehandlung konnten hier bei bis zu 80% aller Fälle der Beschwerden gelindert und die Beweglichkeit der Schulter signif­ikant verbessert werden. Wissenschaftliche Studien (Keilholz et al. | 1995) haben gezeigt, dass die anhaltende Wirkung der Schmerzbesserung bei über 60% der Behandlungen noch nach acht Jahren beobachtet werden konnte.

Wie wird behandelt?

Die Therapie umfasst 6 jeweils etwa 5-minütige Bestrahlungen, die über 2 Wochen verteilt sind. Unser Fachpersonal berät Sie wegen der aufgezeichneten Markierungen und der optimalen Hautpflege während Ihrer Strahlentherapie.

Gibt es Nebenwirkungen?

Die Strahlendosis ist bei dieser Art der Behandlungsform äußerst gering. Sie ist daher völlig schmerzfrei und arm an Nebenwirkungen. Durch die Bestrahlung wird die Haut leicht gereizt, wodurch es an der behandelten Stelle zu einer unterschiedlich starken Hautrötung kommen kann.

ABLAUF DER STRAHLENTHERAPIE

Vorbereitung

Für die CT-Aufnahme und die Behandlungen benötigen Sie nur ein großes Handtuch. Von Kassenversicherten benötigen wir beim Erstgespräch Ihren Überweisungsschein und die Versicherungskarte.

1. Erster Kontakt

Der erste Kontakt dient dem Kennenlernen. Dabei werden Ihre Krankengeschichte und der Behandlungsplan ausführlich mit Ihnen besprochen. Natürlich steht Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin für alle offenen Fragen zur Verfügung. Sollten weitere Untersuchungen not- wendig sein, kümmern wir uns um Ihre Termine.

2. CT-Untersuchung zur Bestrahlungsplanung

Beim zweiten Termin wird zur Planung der Therapie meist eine CT-Aufnahme (Computertomographie) angefertigt. Dabei werden Sie mit speziellen Kissen und Lagerungshilfen exakt so positioniert, wie dies später auch bei der Bestrahlung notwendig ist. Auf Basis der ermittelten Werte erstellen die Ärzte und Medizinphysiker dann den Therapieplan. Dieser wird am Linearbeschleuniger umgesetzt, das Behandlungsgerät der Strahlentherapie.

3. Ersteinstellung

Bei der Ersteinstellung werden alle Parameter und Bestrahlungsfelder nochmals kontrolliert, daher ist der Zeitaufwand höher als bei den weiteren Bestrahlungen.

4. Bestrahlungsbehandlung

Die Therapie umfasst 6 jeweils etwa 5-minütige Bestrahlungen, die über 2 Wochen verteilt sind. Unser Fachpersonal berät Sie wegen der aufgezeichneten Markierungen und der optimalen Hautpflege während Ihrer Strahlentherapie.

5. Abschluss der Behandlung

Beim Abschluss der Behandlung wird neben der körperlichen Untersuchung im Arztgespräch geklärt, ob und wann eine weitere Bestrahlungsserie (wiederum 6 Sitzungen) sinnvoll ist.