Strahlenbehandlung bei Morbus Dupuytren / Morbus Ledderhose

Morbus Dupuytren

ist eine gutartige Wucherung des Bindegewebes der Handinnenfläche. Er zählt zum Kreis der Fibromatosen. Benannt wurde er nach dem französischen Chirurg Guillaume Dupuytren (1777–1835).

Typisch für diese Erkrankung ist eine Knotenbildung der Handinnenflächen sowie an der Beugeseite der Finger. Das Bindegewebe wächst um die Fingersehnen herum. Dadurch können die Finger mit Fortschreiten der Krankheit nicht mehr gestreckt werden und krümmen sich durch die Gewebewucherung dann im Laufe der Zeit in Richtung der Handinnenflächen. 
Betroffen sind vor allem die Fingergelenke. Man spricht dann von einer Beugekontraktur. Bei längerem Andauern der Kontraktur kann es auch zu einer Verknöcherung des Strangs kommen.

Der Morbus Dupuytren tritt meist im mittleren Lebensalter auf. Am häufigsten betroffen sind Ring- und Kleinfinger. Am dritthäufigsten der Daumen. Männer sind etwa dreimal mehr als Frauen betroffen. Die Hälfte der Patienten hat Beschwerden an beiden Händen.

Morbus Ledderhose

Eine verwandte Erkrankung der Dupuytren-Krankheit ist der Morbus Ledderhose, benannt nach dem deutschen Chirurg Georg Ledderhose (1855-1925). Auch sie zählt zum Kreis der Fibromatosen.

Beim Mobus Ledderhose verdickt sich das Bindegewebe an den Fußsohlen oder an der Fußinnenseite. Es entstehen gutartige Knoten, seltener jedoch Stränge wie bei der Dupuytren-Krankheit. Diese Knoten können teilweise schmerzhaft sein und zu einer Größe heranwachsen, die das Gehen der Patienten behindert. Es kann des Öfteren vorkommen, dass Patienten sowohl an der Dupuytren-Krankheit als auch am Morbus Ledderhose leiden.

Entstehung und Ursache

Meist beginnt der Morbus Dupuytren mit einer spürbaren Verhärtung in der Handinnenfläche. Der Verlauf ist unterschiedlich. Oftmals bleiben die Symptome für einen längeren Zeitraum konstant oder kommen sogar zum Stillstand. Bis es zu den knotenartigen Verdickungen mit Einschränkung der Bewegungsfähigkeit kommt, kann es mehrere Jahre dauern. Auch kann der Krankheitsverlauf an einem Finger fortschreiten und am anderen jedoch nicht. Im höheren Alter wachsen die Knoten meist sehr langsam und stellen bei vielen keine allzu große Behinderung dar.

In den meisten Fällen verläuft die Krankheit schmerzfrei. In wenigen Fällen kann es jedoch dazu kommen, dass Nerven in den Bindegewebsknoten eingeschlossen sind und dadurch Schmerzen verursachen.

Bis heute ist die Ursache des Morbus Dupuytren ist nicht geklärt. Oft tritt sie ohne ersichtlichen Grund auf. Man vermutet jedoch eine genetische Veranlagung. Bei jedem dritten Patienten ist auch ein Familienmitglied betroffen. Neben Alter und Veranlagung scheint der Konsum von Alkohol und Zigaretten sowie Diabetes mellitus auch eine Rolle zu spielen. Sie können laut Umfragen den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.

Warum wird bestrahlt?

Ziel der Strahlentherapie ist eine Stabilisierung der Erkrankung und eine Verbesserung der Beweglichkeit, was erfreulicherweise in ca. 70-80% der Fälle erreicht werden kann. Bei bis zu 20-30% der Patienten kann man sogar eine Rückbildung der Knoten und Stränge erkennen. Ebenso können auch vorhandene Schmerzen durch die Bestrahlung gelindert werden.

Die Strahlentherapie sollte in einem möglichst frühen Stadium durchgeführt werden (bei einer Fingerverkrümmung von bis zu maximal 10°). Werden neue Knoten bestrahlt, kann der Krankheitsverlauf oft aufgehalten oder stark verlangsamt werden.

Wie wird behandelt?

Es gibt unterschiedliche Dosierungskonzepte. In der Regel umfasst die Therapie 2 x 5 Sitzungen im Abstand von ca. 8 Wochen. Unser Fachpersonal berät Sie wegen der aufgezeichneten Markierungen und der optimalen Hautpflege während Ihrer Strahlentherapie.

Gibt es Nebenwirkungen?

Die Strahlendosis ist bei dieser Behandlungsform äußerst gering, daher ist sie völlig schmerzfrei und arm an Nebenwirkungen. Durch die Bestrahlung wird die Haut leicht gereizt, wodurch es an der behandelten Stelle zu einer unterschiedlich starken Hautrötung kommen kann.

ABLAUF DER STRAHLENTHERAPIE

Vorbereitung

Für die CT-Aufnahme und die Behandlungen benötigen Sie nur ein großes Handtuch. Von Kassenversicherten benötigen wir beim Erstgespräch Ihren Überweisungsschein und die Versicherungskarte.

1. Erster Kontakt

Der erste Kontakt dient dem Kennenlernen. Dabei werden Ihre Krankengeschichte und der Behandlungsplan ausführlich mit Ihnen besprochen. Natürlich steht Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin für alle offenen Fragen zur Verfügung. Sollten weitere Untersuchungen notwendig sein, kümmern wir uns um Ihre Termine.

2. CT-Untersuchung zur Bestrahlungsplanung

Beim zweiten Termin wird zur Planung der Therapie meist eine CT-Aufnahme (Computertomographie) angefertigt. Dabei werden Sie mit speziellen Kissen und Lagerungshilfen exakt so positioniert, wie dies später auch bei der Bestrahlung notwendig ist. Auf Basis der ermittelten Werte erstellen die Ärzte und Medizinphysiker dann den Therapieplan. Dieser wird am Linearbeschleuniger umgesetzt, das Behandlungsgerät der Strahlentherapie.

3. Ersteinstellung

Bei der Ersteinstellung werden alle Parameter und Bestrahlungsfelder nochmals kontrolliert, daher ist der Zeitaufwand höher als bei den weiteren Bestrahlungen.

4. Bestrahlungsbehandlung

Die Therapie umfasst 6 jeweils etwa 5-minütige Bestrahlungen, die über 2 Wochen verteilt sind. Unser Fachpersonal berät Sie wegen der aufgezeichneten Markierungen und der optimalen Hautpflege während Ihrer Strahlentherapie.

5. Abschluss der Behandlung

Beim Abschluss der Behandlung wird neben der körperlichen Untersuchung im Arztgespräch geklärt, ob und wann eine weitere Bestrahlungsserie (wiederum 6 Sitzungen) sinnvoll ist.