Strahlenbehandlung bei heterotoper Ossifikation
Entstehung und Ursache
Die Entstehung heterotoper Ossifikationen ist abhängig von der individuellen Veranlagung. Bei Männern z.B. werden heterotope Ossifikationen häufiger als bei Frauen beobachtet. Gerade bei Hüftgelenksoperationen (Hüft-Totalendoprothese) tritt die heterotope Ossifikation recht häufig auf.
Weitere kausale Faktoren sind:
- Spontanes Auftreten nach einer Verletzung (Trauma) oder einer Operation
- Entwicklung nach einer neurologischen Erkrankung (z.B. Schädel-Hirn-Trauma oder Querschnittssyndrom)
- Osteodystrophia deformans (wahrscheinlich durch Viren ausgelöste Knochenverformung, Knochenfehlbildung)
- Morbus Bechterew (eine chronische Wirbelsäulenerkrankung mit Versteifung, bei der sich zwischen den Wirbelkörpern Knochenspangen bilden)
Warum wird bestrahlt?
Es hat sich gezeigt, dass eine Strahlenbehandlung hocheffektiv der Verknöcherungsgefahr bei Operationen entgegenwirkt bzw. vorbeugt. Dies lässt sich damit erklären, dass durch Bestrahlung die mesenchymalen Stammzellen kurzzeitig unempfindlich für den Wachstumsanreiz (durch die Signalmoleküle s.o.) werden. Dadurch kann eine Verknöcherung des Gewebes schon an der Wurzel verhindert wirden.
Wie wird behandelt?
Die Therapie umfasst 6 jeweils etwa 5-minütige Bestrahlungen, die über 2 Wochen verteilt sind. Unser Fachpersonal berät Sie wegen der aufgezeichneten Markierungen und der optimalen Hautpflege während Ihrer Strahlentherapie.
Gibt es Nebenwirkungen?
Die Strahlendosis ist bei dieser Behandlungsform äußerst gering, daher ist sie völlig schmerzfrei und arm an Nebenwirkungen. Durch die Bestrahlung wird die Haut leicht gereizt, wodurch es an der behandelten Stelle zu einer unterschiedlich starken Hautrötung kommen kann.
Wichtig zu wissen:
Die Bestrahlung ist nur in einem Zeitraum von einem Tag vor und vier Tagen nach einem operativen Eingriff wirksam. Eine Bestrahlung außerhalb dieses „Zeitfensters“ führt zu einem deutlichen Anstieg der Ossifkationsrate im operierten Gewebe.
ABLAUF DER STRAHLENTHERAPIE
Vorbereitung
Für die CT-Aufnahme und die Behandlungen benötigen Sie nur ein großes Handtuch. Von Kassenversicherten benötigen wir beim Erstgespräch Ihren Überweisungsschein und die Versicherungskarte.