Strahlenbehandlung bei Narbenkeloid

Als Narbenkeloid werden Wucherungen oder Strangbildungen der Haut mit Vorwachsen in das umgebende Bindegewebe, meist nach Hautverletzung oder Operation, selten auch spontan ohne auslösendes Ereignis, bezeichnet.

Entstehung und Ursache

Die Ursache der Keloidbildung ist noch nicht komplett erforscht, aber eine genetische Disposition scheint gesichert. Bevorzugte Lokalisationen dieser wulstförmigen, zartrosa bis tiefroten Gewebswucherungen sind Kopf-Hals-Bereich und Brustpartie. Neben der kosmetischen Beeinträchtigung kann es zu Juckreiz, Brennen und Schmerzen kommen.

Warum wird bestrahlt?

Die Therapie von Keloiden ist schwierig, so dass häufig mehrere Therapieansätze „probiert“ werden, um ein befriedigendes Ergebnis zu erreichen. Die alleinige operative Entfernung ist nicht erfolgversprechend, da es zu einer erneuten Keloidbildung im Narbenbereich kommt. Ein bewährter Therapieansatz ist die Strahlentherapie. Nach chirurgischer Entfernung des störenden Keloids sollte innerhalb von 24 Stunden die erste Bestrahlung erfolgen, so daß ein Rezidiv mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindert werden kann.

Wie wird behandelt?

Die Therapie umfasst meist 6 jeweils etwa 5-minütige Bestrahlungen, die über 2 Wochen verteilt sind. Über die genaue Anzahl und Gesamtdosis der Strahlentherapie wird in Abhängigkeit von Größe und Lokalisation des Keloids entschieden. Unser Fachpersonal berät Sie wegen der aufgezeichneten Markierungen und der optimalen Hautpflege während Ihrer Strahlentherapie.

Gibt es Nebenwirkungen?

Die Strahlendosis ist bei dieser Behandlungsform äußerst gering, daher ist sie völlig schmerzfrei und arm an Nebenwirkungen. Durch die Bestrahlung wird die Haut leicht gereizt, wodurch es an der behandelten Stelle zu einer unterschiedlich starken Hautrötung kommen kann.

ABLAUF DER STRAHLENTHERAPIE

Vorbereitung

Für die CT-Aufnahme und die Behandlungen benötigen Sie nur ein großes Handtuch. Von Kassenversicherten benötigen wir beim Erstgespräch Ihren Überweisungsschein und die Versicherungskarte.

1. Erster Kontakt

Der erste Kontakt dient dem Kennenlernen. Dabei werden Ihre Krankengeschichte und der Behandlungsplan ausführlich mit Ihnen besprochen. Natürlich steht Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin für alle offenen Fragen zur Verfügung. Sollten weitere Untersuchungen not- wendig sein, kümmern wir uns um Ihre Termine.

2. CT-Untersuchung zur Bestrahlungsplanung

Beim zweiten Termin wird zur Planung der Therapie meist eine CT-Aufnahme (Computertomographie) angefertigt. Dabei werden Sie mit speziellen Kissen und Lagerungshilfen exakt so positioniert, wie dies später auch bei der Bestrahlung notwendig ist. Entsprechende Markierungen, für die Reproduzierbarkeit der Lagerung, werden auf die Haut aufgemalt und mit wasserdichtem Pflaster fixiert. Auf Basis der ermittelten Werte erstellen die Ärzte und Medizinphysiker dann den Therapieplan. Dieser wird am Linearbeschleuniger umgesetzt, das Behandlungsgerät der Strahlentherapie.

3. Ersteinstellung

Bei der Ersteinstellung, die etwa 24 Stundennach OP erfolgen sollte, werden alle Parameter und Bestrahlungsfelder nochmals kontrolliert, daher ist der Zeitaufwand höher als bei den weiteren Bestrahlungen.

4. Bestrahlungsbehandlung

Die Therapie umfasst meist 6 jeweils etwa 5-minütige Bestrahlungen, die über 2 Wochen verteilt sind. Über die genaue Anzahl und Gesamtdosis der Strahlentherapie wird in Abhängigkeit von Größe und Lokalisation des Keloids entschieden. Unser Fachpersonal berät Sie wegen der aufgezeichneten Markierungen und der optimalen Hautpflege während Ihrer Strahlentherapie.

5. Abschluss der Behandlung

Beim Abschluss der Behandlung wird neben der körperlichen Untersuchung im Arztgespräch geklärt, ob und wann eine weitere Bestrahlungsserie (wiederum 6 Sitzungen) sinnvoll ist.