STRAHLENBEHANDLUNG BEI METASTASIERTEN TUMOREN
Palliativtherapie
Leider kommt es in einigen Fällen bei Krebserkrankungen im weiteren Verlauf zu einer Streuung des Tumors. Dabei können beispielsweise Tumorabsiedlungen (Metastasen) u.a. im Bereich der Knochen, der Lymphknoten, der Leber, der Lunge , der Haut, oder der Weichteile auftreten.
Die palliative Bestrahlung verlangt in besonderem Maße das Eingehen auf Patienten. Wenn ein Tumor gestreut hat, kann in der Regel eine vollständige Heilung nicht mehr erzielt werden. Umso wichtiger ist es dann, mit den Betroffenen gemeinsam eine Therapiestrategie zu entwickeln – mit dem Ziel, Schmerzen zu lindern, Mobilität zu bewahren und insgesamt die Lebensqualität zu erhalten.
Warum wird bestrahlt?
Die größte Bedeutung der Strahlentherapie in der Palliativmedizin liegt in der Behandlung und Linderung von Tumorschmerzen durch Knochenmetastasen oder Nervenbeteiligung (Nervenaffektion oder -infiltration). Gleichzeitig wird durch die strahlentherapeutische Behandlung bei Knochenmetastasen das Risiko von Brüchen reduziert. In gleicher Weise gilt dies für Metastasen in Weichteilen, Lymphknoten, Leber und Lunge. Oft zielt die palliative Strahlentherapie auch darauf ab, zu erwartende Funktionseinschränkungen zu verhindern oder eine belastende Symptomatik zu verbessern.
Wie wird behandelt?
In der palliativen Therapie werden geringere Gesamtdosen mit kürzerer Gesamtbehandlungsdauer angewendet als bei der kurativen Therapie. Die Wahl des Therapieansatzes hängt neben der Anzahl der Metastasen, der Lokalisation(en), der weiteren Tumoraktivität unter anderem vom Allgemeinzustand und von der Lebenserwartung des Patienten ab. Durch modernste bildgebende Verfahren (CT, MRT, PET-CT) ist es heute möglich, die Strahlendosis immer gezielter und damit schonender einzusetzen.
Gibt es Nebenwirkungen?
Durch die Bestrahlung wird die Haut gereizt, wodurch es an den behandelten Stellen zu unterschiedlich starken Hautrötungen kommen kann, sehr selten sind oberflächliche Hautläsionen zu beobachten. Bleibende Veränderungen an der Haut oder Schleimhaut können in der palliativen Bestrahlung heutzutage fast immer komplett vermieden werden. Womit Patienten rechnen müssen, ist, dass sie nach Operation und Chemotherapie gehäuft unter Müdigkeit leiden. Bei Bestrahlungen am behaarten Kopf, kann es zu lokalisiertem Haarausfall kommen.
ABLAUF EINER STRAHLENTHERAPIE BEI METASTASIERTEN TUMOREN
Die Planung der geeigneten Therapie erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Onkologen in Krankenhaus und Praxis. In regelmäßigen gemeinsamen Tumor-Konferenzen werden alle wesentlichen Befunde (z. B. radiologische Bildgebung, Laborwerte, Histologie-Befunde) erörtert, um dann die Therapie individuell für jeden Patienten festzulegen.
Vorbereitung
Für die CT-Aufnahme und die Behandlungen benötigen Sie nur ein großes Handtuch. Von Kassenversicherten benötigen wir beim Erstgespräch Ihren Überweisungsschein und die Versicherungskarte.
1. Erster Kontakt
Der erste Kontakt dient dem Kennenlernen. Dabei werden Ihre Krankengeschichte und der Behandlungsplan ausführlich mit Ihnen besprochen. Natürlich steht Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin für alle offenen Fragen zur Verfügung. Sollten weitere Untersuchungen notwendig sein, kümmern wir uns um Ihre Termine.
2. CT-Untersuchung zur Bestrahlungsplanung
Für Ihren zweiten Termin wird zur Planung der Strahlentherapie eine CT-Aufnahme (Computertomographie) angefertigt. Dabei lagern unsere FachassistenInnen Sie mit speziellen Kissen und Lagerungshilfen exakt so, wie dies später auch bei der Bestrahlung notwendig ist (üblicherweise mit den Armen über den Kopf). Auf Basis dieser CT-Aufnahme erstellen die Ärzte und Medizinphysiker dann den Therapieplan für das eigentliche Behandlungsgerät einer jeden Strahlentherapie, den sogenannten Linearbeschleuniger.
3. Ersteinstellung
Bei der Ersteinstellung werden alle Parameter und Bestrahlungsfelder nochmals kontrolliert, daher ist der Zeitaufwand höher als bei den weiteren Bestrahlungen.
4. Bestrahlungsbehandlung
Die Bestrahlungssitzungen dauern täglich etwa 10 Minuten über einen Zeitraum von circa 6 Wochen. Mindestens einmal pro Woche – bei Bedarf auch häufiger – bespricht die Ärztin oder der Arzt mit Ihnen den Therapieverlauf. Zusätzlich behandelt unser Fachpersonal mögliche Hautreaktionen und berät bei der optimalen Hautpflege während der Strahlentherapie.
5. Abschluss der Behandlung
Beim Abschluss der Behandlung wird neben der körperlichen Untersuchung im Arztgespräch geklärt, ob zusätzliche Nachsorgeuntersuchungen bzw. Rehabilitationsmaßnahmen sinnvoll sind. So ist auch Ihre weitere Betreuung und Nachsorge gesichert.
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